Die Resultate der Seedorfer Bevölkerungsumfrage liegen vor
Wohin soll sich das Dorfzentrum von Seedorf entwickeln? Diese Frage steht im Fokus des laufenden Projekts «Zentrumsentwicklung Seedorf». Nun liegen die Resultate der Bevölkerungsumfrage vor.
Im Rahmen des Projekts Zentrumsentwicklung Seedorf hat der Gemeinderat vom 12. April bis 14. Mai 2023 eine Bevölkerungsumfrage durchgeführt. 17 Prozent der Seedorferinnen und Seedorfer haben den entsprechenden Online-Fragebogen ausgefüllt. Der Gemeinderat zeigt sich erfreut, dass sich so viele Einwohnerinnen und Einwohner die Zeit genommen und die Umfrage ausgefüllt haben. Dies zeigt, wie stark sich die Menschen mit ihrer Wohngemeinde identifizieren. Die Ergebnisse geben einen spannenden Einblick in die Vorstellung der Bevölkerung, wohin sich das Dorfzentrum von Seedorf in Zukunft entwickeln soll.
Sehr hohe Zufriedenheit beim Wohnort Seedorf
Die Frage, ob man gerne in Seedorf wohne, geben mit 96.4 Prozent «gerne» an, niemand der Teilnehmenden wohnt nicht gerne in Seedorf und nur neun Personen geben «geht so» an. Begründet wird dies mit der Lage (zentral und ruhig, Nähe zur Natur und zum See), der Möglichkeit zur Realisierung eines Eigenheims sowie private Gründe wie Familie oder weil man bereits in Seedorf aufgewachsen ist.
Wer hält sich warum im Zentrum auf?
Die Gründe für den Aufenthalt im Zentrum von Seedorf sind mehrheitlich dienstleistungsbezogen (Volg, Bancomat, Post, Gastronomie, Bus, etc.). Für soziale Aspekte, wie sich mit jemandem zu treffen oder das Vereinsleben, scheint das Dorfzentrum heute einen weniger hohen Stellenwert zu haben. Die Befragten bewegen sich dabei mehrheitlich zu Fuss oder mit dem Velo im Dorfzentrum. Mit knapp 40 resp. 48 Prozent gibt ein beachtlicher Teil der Zufussgehenden resp. Velofahrenden jedoch an, sich «nicht sicher» oder lediglich «es geht so» sicher zu fühlen. 94.6 Prozent der Autonutzenden im Zentrum gibt an, häufig oder immer einen Parkplatz zu finden, wobei jener vor dem Volg mit 55.2 Prozent am meisten benutzt wird. Fast ein Viertel der Befragten gibt an, sich «weniger gerne», «ungerne» oder kaum im Zentrum aufzuhalten. Genannte Gründe dafür: zu verkehrsorientiert (gefährlich, laut und nicht einladend) sowie fehlende Begegnungsorte (Sitzmöglichkeiten, Spielmöglichkeiten für Kinder etc.).
Was dem Zentrum fehlt
Ein klares Angebotsdefizit im Dorfzentrum wird in den Bereichen Aufenthalt, Begegnung und Spiel gesehen. Die Befragten unterstützen dabei die Stossrichtung, auf der Liegenschaft Imhof in den nächsten zehn Jahren eine Arealentwicklung durchzuführen. Dabei gibt die Mehrheit der Befragten an, dass die Schaffung von «altersgerechten Wohnungen» und der «Umzug der Gemeindeverwaltung in einen Neubau» weiterzuverfolgen oder eher weiterzuverfolgen sind. Gemeindepräsident Toni Stadelmann erwähnt: «Tatsächlich stösst die aktuelle Gemeindeverwaltung an ihre räumlichen Grenzen und auch beim Schulraum wäre am bestehenden Standort Entwicklungsspielraum wünschenswert». Weitere Stossrichtungen aus der Befragung (Auswahl):
Schaffung eines Begegnungsortes als Parkanlage mit Sitz- und Spielmöglichkeiten und einer WC-Anlage
Schaffung von durchgängigen sicheren Trottoirs und Velowegen
Mehr Grünräume im Zentrum
Resultate der Bevölkerungsumfrage
Die Resultate der Bevölkerungsumfrage können auf der Webseite der Gemeinde Seedorf eingesehen werden. In einem nächsten Schritt werden sie in die Erarbeitung der Zentrumsentwicklung aufgenommen und inhaltlich vertieft. Die OSRI AG begleitet den Gemeinderat dabei fachlich.
Mario Stübi, OSRI AG
Artikel im Urner Wochenblatt (Bild) und in der Urner Zeitung