Lukarnen, Dachisolation, Fassadenfarbe: Jetzt wird verhandelt

Workshop der Arbeitsgruppe Gestaltungsfibel Eigenheimquartier (Bild: OSRI AG)

Um knapp 120 Eigentümerschaften in Winterthur mehr Rechtssicherheit und schnellere Baubewilligungen für ihre historischen Liegenschaften zu ermöglichen, führt OSRI im Auftrag der Denkmalpflege des Kantons Zürich einen partizipativen Prozess zur Erarbeitung einer Gestaltungsfibel durch. Dieser Prozess begann Anfang Jahr mit einer Bedürfnisermittlung per Umfrage unter allen Grundeigentümer:innen und Mieterschaften.

Die Resultate der Umfrage münden nun in eine breite Mitwirkung: Eng begleitet vom Verein Eigenheimquartier Winterthur, beugt sich aktuell eine Arbeitsgruppe aus engagierten Exponent:innen der Siedlung über die verschiedenen gestalterischen Herausforderungen ihrer Eigenheime. Die ersten beiden Sitzungen dieser Arbeitsgruppe haben im April und Mai stattgefunden und es wurde hart verhandelt: Sollen die Häuserzeilen dereinst wieder in einer einheitlichen Farbgebung daherkommen? Welche Form dürfen Lukarnen haben? Um wie viel kann sich die Firsthöhe nach einer Dämmung des Daches erhöhen? Dass die Vorstellungen der Eigentümer:innen und der Denkmalpflege hierbei auseinandergehen, versteht sich von selbst. Aber auch untereinander sind sich die Eigenheimbesitzer:innen nicht immer einig.

Die Verhandlungs- und Kompromissbereitschaft aller Beteiligten bestimmt das Tempo des Fortschritts, OSRI kümmert sich um die Struktur: Termine, Dokumentation, Kommunikation (und ab und zu ein Feuer löschen). Für Herbst ist in der Siedlung eine Informations- und Dialogveranstaltung geplant, in welcher die Resultate der Arbeitsgruppe allen Bewohner:innen präsentiert und zur Debatte gestellt werden. Ob sich alle einig geworden sind? Sie erfahren es in einigen Monaten hier im Magazin.

Fabian Rieder, OSRI AG

Die Reihen-Einfamilienhaussiedlung Eigenheimquartier in Winterthur, auch «Kolonie Selbsthilfe» genannt, entstand zwischen 1925 und 1929 und besteht aus 90 Ein- und 28 Zweifamilienhäusern, welche orthogonal zueinander ausgerichtet sind und zu den wichtigsten Kleinhaus-Siedlungen im Kanton Zürich gehört. Charakteristisch ist das einheitliche Erscheinungsbild, das sich unter anderem in ihrer allgemein schlichten Formensprache widerspiegelt. Als historische Wohnsiedlung steht das Eigenheimquartier beispielhaft für die schweizweiten Bemühungen, die Wohnungsnot nach dem Ersten Weltkrieg zu bekämpfen.

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